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Text: Willi Klinger
Das Landgut Sanguineto liegt ein paar Kilometer unterhalb der alten toskanischen Kleinstadt Montepulciano, die für ihren nach Weichseln und Waldbeeren duftenden roten Vino Nobile bekannt ist. Hier betrieb Federico Forsoni ab 1958 eine gemischte Landwirtschaft: 50 ha Äcker, Weiden, Wälder und ein kleiner Weingarten für den Eigenbedarf. Als er 1983 starb, vererbte er den Besitz an seine Tochter Dora, die als jüngste von 9 Geschwistern zwar die traditionelle Bauernarbeit von ihm gelernt hatte, aber inzwischen allerlei anderen Jobs nachgegangen war.
„Ich war eine wilde Rebellin und habe alles ausprobiert. Eine Zeitlang stand ich sogar mit Antiquitäten auf dem Flohmarkt in Paris. Als mein Vater plötzlich todkrank ins Spital eingeliefert wurde, kam ich direkt aus den Weinbars auf den Hof.“ Als sie das Gut und das ganze Land rundum wahrnahm, wurde ihr kurz mulmig: „Die Augen haben immer mehr Angst als die Hände“, erinnert sie sich heute lachend an die Zeit, in der sie einfach die Ärmel hochkrempelte und zu arbeiten anfing. „Da ich den Wein in erster Linie einmal selber trinke und die Eleganz des Roten aus der Prugnolo-Gentile-Traube liebe, versuche ich, den traditionellen Vino Nobile, den es seit dem 17. Jahrhundert gibt, zu bewahren.“
Prugnolo Gentile ist eine der über 100 Spielarten der toskanischen Hauptsorte Sangiovese und bildet mit einem kleinen Anteil Cannaiolo und Malvasia Nera das Rückgrat der saftigen Rotweine von Sanguineto. Erst nach der Ernte entscheidet Dora, welche Fässer als erstes gefüllt werden und als fruchtiger Rosso di Montepulciano auf den Markt kommen, und welche Partien für den komplexeren Vino Nobile oder gar für die Vino Nobile Riserva länger reifen sollen.
Wer sich rechtzeitig anmeldet, kann Dora und ihre rechte Hand Patrizia auf Sanguineto besuchen. Zwischen einer Schar schnatternder Gänse, gackernder Hühner und dem lauten Gebell der Hunde macht man zunächst einen Rundgang durch die angrenzenden Weingärten. Alte Reben, die ohne Einsatz von Pestiziden aus gesunden Kiesböden sprießen, verkünden dem kundigen Auge: das muss einen wilden Naturwein ergeben. Aber kaum hat man die Weine auf der Zunge, fragt man sich, wie Dora so ein herrlich fruchtiger Rosso gelingt. Da wird beim ersten Schluck klar: So muss Toskana schmecken! Offenkundig besteht ihr Geheimnis besteht darin, gesunde, reife Trauben zu ernten und so wenig wie möglich mit ihnen zu tun.
So bescheiden das Anwesen, eigentlich ein kleiner Weiler, im ersten Moment wirkt, so picobello sauber ist der Keller mit seinen großen, ovalen Fässern aus alter, slawonischer Eiche. Wenn einem in diesem stimmungsvollen Ziegelgewölbe die heute 74-jährige Dora das erste Glas vom Rosso di Montepulciano reicht, lächelt sie zumeist verschmitzt, weil sie voraussieht, was bereits der erste Schluck davon bei ihren Gästen auslöst. Dann verwandelt sich ihr wettergegerbtes Gesicht in das hübsche Antlitz jenes wilden Mädchens, das 1983 aus den Turnschuhen direkt in die Gummistiefel schlüpfte, um einen wahrhaftigen, eleganten Rotwein aus ihrer Lieblingstraube zu machen. „Der Wein ist das Ebenbild des Winzers“, schrieb Professor Peynaud aus Bordeaux. Doras Wein ist ehrlich, sinnlich, fröhlich und dabei so nobel wie eine Medici-Principessa. Aus ihrem Keller kommt der wahre Vino Nobile di Montepulciano. „Der einzig wahre!“, pflegt der Patron des auf authentische Weine spezialisierten Restaurants „Enoteca Bruni“ in Florenz zu sagen.
Und so beschließe ich, während ich diese Zeilen schreibe, Dora heuer im Herbst wieder einen Besuch abzustatten. Mit etwas Glück bekomme ich dann zum Nobile auch einen gebratenen Fasan, denn es heißt, dass sie zumeist ihre Flinte mit dabeihat, wenn sie mit dem Traktor ausfährt.
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