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Der weiße Trüffel duftet nach Honig und Heu, hat aber weniger Geschmack als Aroma und sollte deshalb nicht erhitzt, also mitgekocht werden, da er sonst sein Aroma verliert. Der schwarze Trüffel dagegen schmeckt genauso intensiv, wie er riecht und kann daher mit der Speise gemeinsam gegart werden. Viele erinnert sein Aroma an erdigen, nussig-süßlichen Waldboden. Nicht jeder ist begeistert vom Trüffelaroma, aber ebenso viele beten seinen Duft an. Einen originalen Trüffel erkennt man an seinem weiß marmorierten Fleisch. Alle Versuche, den in Symbiose mit Nadelbäumen oder Haselsträuchern lebenden Pilz, anzubauen, waren bislang erfolglos.
Ich war Anfang Oktober gerade wieder in Piemont. Wer jetzt an Trüffelorgien denkt, den muss ich enttäuschen. Anfang Oktober ist für die begehrten weißen Albatrüffeln einfach zu früh. Aber es wäre nicht Piemont, wenn ahnungslosen Touristenscharen nicht bereits im September allerorts mit billigen Ersatzprodukten das heile Trüffelparadies vorgegaukelt würde.
Die Typologie der mehr oder weniger intensiv riechenden unterirdisch wachsenden Schlauchpilze ist so komplex wie das Mycelgeflecht, aus dem sie bestehen. Für mich gibt es, abgesehen von Schokoladetrüffeln, nur zwei Arten, die mich kulinarisch interessieren: Tuber magnatum pico – volkstümlich unter „weiße Albatrüffel“ bekannt – und Tuber melanosporum, die schwarze Périgordtrüffel. Alba ist heute zwar nach wie vor das Handelszentrum für weiße Trüffeln, aber echter Tuber magnatum pico kommt in guter Qualität auch aus Umbrien oder Kroatien. Die beste Zeit ist übrigens November und Dezember.
Da ich nicht jede Woche das intensive Aroma und schon gar nicht den Gestank von zweitklassiger Ware brauche, genügen mir im Herbst ein, zwei schöne Gelegenheiten, um den saisonalen Hochgenuss weißer Trüffeln mit Familie oder Freunden zu zelebrieren. Von Trüffelorgien von Vorspeise bis Dessert habe ich nie etwas gehalten. Aber für eine simple Portion schmale Bandnudeln mit frisch darüber gehobelten weißen Trüffeln greife ich gerne etwas tiefer in die Tasche. Sie brauchen die Nudeln nicht selbst machen, denn um die so gut hinzubekommen, wie die bei WEIN & CO erhältlichen handgeschnittenen Tajarin von Marco Giacosa, müssten Sie ein Leben lang trainieren. Wer nicht nach Piemont kommt und weiße Trüffeln zu Hause genießen will, geht am besten zu seinem Lieblingsitaliener oder Haubenkoch und bittet ihn, bei der nächsten Lieferung eine Knolle mitzubestellen. Die Preise pro Kilo reichen von € 1.200,– in der Pandemie bis € 4.500,– bei starker Nachfrage und wenig Angebot. Für eine Grattata – einmal hobeln über einen Teller – rechnet man 8–10 Gramm. Piemontesische Restaurants verlangen in der Regel einen Aufschlag von € 30,– pro Person und Gericht.
Während die weißen Trüffeln einfach über ein simples, heißes Gericht gehobelt werden (Pasta, Risotto, die Käsesauce „Fonduta“ oder einfach nur Spiegleier), ist der Einsatz der schwarzen Périgordtrüffeln (Tuber melanosporum) nicht ganz so einfach. Sie haben im Januar und Februar Hochsaison und werden gerne gehackt in Saucen oder Eierspeisen verwendet. Das einfachste Rezept ist ein Camembert oder Brie mit Trüffeln auffrisiert. Dabei kommt es nur darauf an, den Käse drei Tage vor seiner idealen Reife zu erwischen. Dann schneidet man das Brie-Tortenstück oder einen ganzen Camembert horizontal in zwei Teile, belegt den Unterteil mit zwei Millimeter dicken Lamellen von Tuber melanosporum und setzt die Torte wieder zusammen. Das Ganze wickelt man in Frischhaltefolie und lässt die Geschmacksbombe drei Tage im Kühlschrank ziehen. Das Ergebnis ist ein echter Höhepunkt einer Dinnereinladung und funktioniert auch mit guten eingelegten Trüffeln, vorausgesetzt man nimmt die Spitzenqualität „Première ébullition“.
Bei so viel in Aussicht gestelltem Genuss ist an dieser Stelle jedoch eine eindringliche Warnung vor Enttäuschung und Fake angebracht. Rund um das Phänomen Trüffeln hat sich eine regelrechte Industrie entwickelt, die sich die Begehrlichkeiten breiterer, uninformierter Kundenschichten zunutze macht. Restaurants, die unwissenden Gästen statt den beiden oben beschriebenen Trüffelarten ohne korrekte Kennzeichnung billigere Ersatzprodukte unterjubeln, sind keine Einzelfälle: Wintertrüffeln wie Tuber brumale oder asiatische Tuber indicum oder der ausdrucksschwache Sommertrüffel Tuber aestivum sind ein matter Abklatsch vom „real thing“. Viele Menschen haben auch mit Trüffelsalami, Trüffelhonig zum Käse, Trüffelchips, Olivenpaste mit Trüffeln oder fertiger Pasta mit Trüffelstückchen ihre Freude. Aber es bleibt immer eine Art reizvoller Ersatzbefriedigung.
Eine furchtbare Unart verirrter Köche muss ich aber in meinem kulinarischen Sendungsbewusstsein hier noch brandmarken, und die hört auf den Namen Trüffelöl. Ja, man kann mit den wenigen guten Produkten dieser Art das eine oder andere Rezept subtil verfeinern. Aber landauf, landab werden regelmäßig Marinaden und Saucen mit künstlich aromatisierten Fake-Produkten, die nie eine Trüffel gesehen haben, ruiniert, und die sollten echte Gourmets aus ihren Küchen verbannen.
Zum Abschluss noch meine Weintipps: Zu weißen Trüffeln passen Barbera, Nebbiolo oder nicht zu schwerer Barbaresco, zu den schwarzen am besten kräftige Weißweine von der Rhône.
Lassen Sie es sich schmecken!
Ihr Willi Klinger
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