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Bei den großen Unterschieden in Aroma, Mundgefühl und Geschmack, die Olivenöle aufweisen, ist es oft schwierig zu bestimmen, ob ein Öl gut oder schlecht ist, langweilig oder charaktervoll und zu welchem Gericht es passen könnte. Zum Glück gibt es einige Regeln, an die man sich halten kann.
Eine Richtlinie sind lokale geschützte Herkunftsbezeichnungen. Diese stellen sicher, dass es sich um hochwertige Qualität handelt und zudem der typische Charakter der Sorte, des Terroirs und des Herstellungsverfahrens gewahrt bleibt. Europaweit gilt eine mehrstufige Qualitätsbezeichnung, wobei extra vergine bzw. natives Ölivenöl extra die höchste Stufe ist. Dabei handelt es sich immer um reines Naturprodukt, das schonend hergestellt wurde und sensorisch fehlerfrei ist.
Viele Mythen kreisen um das flüssige Gold, die sich über die Jahre herumgesprochen und zu scheinbaren Wahrheiten verhärtet haben. Heinrich Zehetner (WEIN & CO Partner und Olivenölexperte) räumt mit ihnen auf, hält Vorträge und Schulungen und beweist, dass Olivenöl weit mehr kann als bloß einen Salat aufzupeppen. Er berichtet zudem von zahlreichen Fälschungen am Olivenöl-Markt: „Auch wenn es immer mehr Top-Olivenölproduzenten gibt, ist Olivenöl immer noch das meistgefälschte Lebensmittel in Europa. Viele Produkte sind fehlerhaft, minderwertig oder falsch deklariert.“ Daher sei es ratsam, Olivenöl beim Fachhändler zu kaufen, will man nicht Gefahr laufen, mit Chlorophyll gefärbtes Sonnenblumenöl in der Küche stehen zu haben.
Stimmt es, dass man Olivenöl nicht erhitzen kann?
Nein. Mit einem Rauchpunkt von 220 Grad Celsius ist natives Olivenöl ein perfektes Bratöl, das Sie unbesorgt auch für die Pfanne verwenden können – sofern es filtriert ist. Dies ist bei qualitativ hochwertigen Olivenölen immer der Fall.
Ist Olivenöl denn gesund?
Prinzipiell ja – sofern die Qualität stimmt. Hochwertige Olivenöle sind reich an Polyphenolen, sogenannten „Radikalenfängern“, die ein wahrer Jungbrunnen sind. Empfohlen werden 2–3 Esslöffel hochwertiges Olivenöl am Tag.
Sind Schärfe und Bitterkeit Zeichen für Qualitätsmangel?
Ganz im Gegenteil: Eine gewisse Schärfe und Bitterkeit sind bei nativen Olivenölen unabdingbar und durch den hohen Anteil an Polyphenolen auch sehr gesundheitsfördernd.
Sind Olivenöle mit den Prädikaten „kalt gepresst“ bzw. „erste Pressung“ hochwertiger als andere?
Beides sind veraltete, irreführende Begriffe, die nach wie vor aus Werbezwecken auf Flaschen gedruckt werden. Native Olivenöle werden heute fast ausschließlich nicht mehr gepresst, sondern mit einer Zentrifuge zwischen 19 und 27 Grad, das heißt weder kalt noch warm extrahiert.
Je grüner die Farbe, desto besser das Öl?
Bei Olivenölen lässt sich aus der Farbe keinerlei Rückschluss auf die Qualität schließen. Bei professionellen Verkostungen geht man sogar so weit, dunkelblaue Gläser zu verwenden, damit sich die Verkoster nicht von der Farbe in die Irre führen lassen. Billigolivenöle werden häufig grün eingefärbt, um Fruchtigkeit und Qualität zu suggerieren.
Woran erkenne ich dann hochwertiges Olivenöl?
Mit Olivenöl wird leider viel Panscherei betrieben, teilweise schaffen es sogar Fälschungen aus Sojabohnen und Sonnenblumenöl auf den Markt, die durch chemische Prozesse (Anreicherung mit Chlorophyll und künstlichen Geschmacksstoffen) verändert wurden, aber dennoch die Auszeichnung „extra vergine“ tragen. Ein gutes Olivenöl riecht und schmeckt fruchtig und frisch und weist eine gewisse Schärfe und Bitterkeit durch den hohen Anteil an Polyphenolen auf, die Oliven stammen aus einer einzigen Region und wurden meist noch am Tag der Ernte verarbeitet. Hochwertige Olivenöle werden im Fachhandel angeboten – lassen Sie sich bei uns beraten, welches Olivenöl am besten für Sie und Ihre Gerichte passt und nehmen Sie doch einmal an einer kostenlosen Degustation teil. Sie werden erstaunt sein, wie Olivenöl schmecken kann.
FLOS OLEI ist der weltweit erste und bedeutendste Guide, der sich mit Olivenölproduktion und dessen Qualität auf internationalem Feld auseinandersetzt und ca. 2.000 Olivenöle einer jährlichen Bewertung unterzieht. Die extra nativen Olivenöle werden, koordiniert von Herausgeber Marco Oreggia, von internationalen Expertentestern verkostet und die Top 500 Produzenten/Olivenöle im jährlich erscheinenden Band präsentiert. Die Testergebnisse werden gemeinsam mit Fakten rund um die grüne Frucht und Produktionsdaten veröffentlicht. Zusammen mit detaillierten Karten der besten Olivenöl-Regionen sowie ausführlichen Beschreibungen der einzelnen Olivenöl-Farmen finden sich in diesem Band immer alle aktuellen Informationen rund um das flüssige Gold.
Die Vereinigung Olio Secondo Veronelli wurde vom Kulinarikphilosophen Luigi Veronelli im Jahr 2001 ins Leben gerufen. Er hat sich unter anderem dem oft vernachlässigten Teil des Genuss-Orchesters verschrieben und einen eigenen Olivenöl-Kodex definiert. Unter den Punkten finden sich umfangreiche Qualitätskriterien wie Reinsortigkeit, Handlese, Entkernung der Oliven vor der Pressung, aber auch die Verarbeitung der geernteten Oliven nach spätestens vier Stunden – denn Oliven sind bei der Lese ähnlich heikel wie Weintrauben und beginnen nach längerer Lagerung zunehmend Mängel aufzuweisen.
Durch rasche Verarbeitung ausgesuchter, perfekt gereifter Früchte werden die wertvollen, gesundheitsfördernden Fettsäuren und Polyphenole mit ihrer antioxidativen Wirkung im Öl gespeichert. Solche erstklassigen Olivenöle sind damit äußerst gesundheitsfördernd – und scheuen sich nicht davor, weitaus schärfer und bitterer zu schmecken als ihre Supermarkt-Kollegen. Denn das ist bei Olivenöl tatsächlich ein Qualitätsmerkmal. Hat man einmal so ein Olivenöl gekostet, gibt es kein Zurück mehr zu billiger Massenware.
Die schmierigen Kännchen, Fläschchen oder Dosen auf den Tischen vieler italienischer Trattorien rund um den Globus verheißen nichts Gutes. Da wird billigstes Olivenöl, das diesen Namen gar nicht verdient, aus dem Kanister umgefüllt, und diese Barbarei wird durch verlogenen Mafiosi-Charme und den „Prosecchino aufs Haus“ kaschiert. Der ist übrigens meist von der gleichen üblen Sorte wie das „Extra Vergine“, das nicht einmal als Schmieröl taugen würde. Und was machen wir? Wir finden diese niveaulosen Folklorehütten mit dem Prosecchino-Schmäh und dem Dieselöl am Tisch „ach so gmiatlich“ und den Padrone so klass, weil er uns zum Schluss auch noch den Grappa gratis einschenkt. Dieser Tresterfusel süßelt dann in der Regel und ist sowieso keinen Heller wert. Wirklich GUTE Grappe wäre ein eigenes Thema.
Ich verstehe nicht, warum die Restaurantkritik das Thema Olivenöl noch nicht aufgegriffen hat. Da lobe ich mir Vorbilder wie Fabios, Cantinetta Antinori und – mit Verlaub – auch WEIN & CO, für die ein hochklassiges Olio Extra Vergine di Oliva zur Grundeinstellung gehört. Ein-, zweimal mit gutem Weißbrot in das reintönige, leicht scharfe native Öl eintunken und der Lunch oder das Dinner steht schon unter einem guten Stern. Es gibt eine Erklärung für das Olivenöldesaster auf breiter Front, denn wirklich gutes Olivenöl kann nicht billig sein. Aber Olivenöl ist im Mittelmeerraum ein Grundnahrungsmittel, so wichtig wie bei uns die Butter, und damit dem Preispopulismus ausgeliefert. Der faschistische spanische Diktator Francisco Franco („El Caudillo“) wollte sich volksnah geben, indem er eine sehr niedrige gesetzliche Preisobergrenze für Olivenöl verordnete. Die Langzeitfolgen dieses Desasters sind heute noch spürbar. Spanisches „Aceite de Oliva“ hat immer noch einen ramponierten Ruf, obwohl es heute auf der Iberischen Halbinsel wieder hervorragende Produzenten gibt. Einer der besten ist José Gálvez aus dem andalusischen Olivenöl-Mekka Jaén zwischen Granada und Córdoba. Die beiden reinsortigen Öle der Sorten Picual und Arbequina seiner Manufaktur Oro Bailén gehören zu den höchstprämierten des Landes und auch für die Olivenöl-Bibel „Flos Olei“ zu den besten der Welt.
Kroatien ist ebenfalls ein Musterbeispiel dafür, dass Spitzenqualität in manchen Bereichen nur in freien Gesellschaften möglich ist. Das zeigt sich sowohl im fulminanten Aufschwung, den der Tourismus dort nach dem Zerfall des kommunistischen Jugoslawiens genommen hat, als auch bei der Qualität der Weine und vor allem des Olivenöls. Istrien zählt heute zu den Hotspots der Olivenöl-Weltelite, was zu einem nicht unerheblichen Teil auf die visionäre Qualitätsarbeit der Familie Belić zurückzuführen ist. Nicht weniger als 25 international renommierte Preise hat der ehemalige Banker Duilio Beli für seine zahlreichen Produkte in den schlanken Fläschchen mit dem unverwechselbaren Streifendesign eingeheimst, vom zarten „Buža“ für den Fisch bis zum kräftigen „Rosulja“ für gegrilltes Fleisch.
Apulien ist mit über 50 Millionen Olivenbäumen die wichtigste Olivenöl-Region Italiens. Lange stand sie im Schatten der Toskana, von wo berühmte Weinproduzenten den Ruf der toskanischen Küche in die Welt hinaustrugen und damit auch den Absatz des toskanischen Öls ankurbelten. Sowohl beim Wein als auch beim Olivenöl zählt Apulien heute zu den Aufsteigern der Apenninhalbinsel. Von ihren 20 Hektar Olivenhainen in der Nähe von Bari gewinnt die Familie Stallone aus der lokalen Spitzensorte Coratina ihr Olio Extra Vergine di Oliva mit dem sortentypischen hohen Polyphenolanteil und einem feinen pfeffrigen Geschmack. Die dreikantige Flasche versinnbildlicht den Namen der Domäne „Le Tre Colonne“ (die drei Säulen). Ich muss nicht extra erwähnen, dass ich immer auch dunkelgrüne toskanische Öle zu Hause habe. Zum Beispiel die intensiven Elixiere meines Freundes Giuseppe Mazzocolin von der Fattoria di Fèlsina. Gemeinsam mit dem unvergesslichen intellektuellen Gastrosophen Luigi Veronelli (†2004) hat Giuseppe die Neupositionierung der italienischen Olivenölkultur maßgeblich mitgestaltet.
Das toskanische Olivenöl, auch jenes aus Castagneto Carducci in der Maremma (zum Beispiel Fonte di Foiano), ist zu einem Archetyp geworden. Mit seiner Pikanz und Intensität passt es am besten zu den toskanischen Suppen und Bohnengerichten, Röstbrotschnitten (Bruschetta und Fett’unta) und – als Tupfen auf dem i – auf die fertig angerichtete Bistecca alla fiorentina – „con un filo d’olio“, wie es überall in Italien heißt. Ein ganz anderer Archetyp ist das ligurische Olivenöl aus den kleinen, dunklen Taggiasche-Oliven. In seinem fantastischen Büchlein zu grundsätzlichen Techniken der feinen Küche „Oltre il fornello“ hat der erste Dreisternekoch Italiens Gualtiero Marchesi (†2017) über den grundlegenden Unterschied zwischen toskanischem und ligurischem Öl philosophiert. Durch seinen milderen, dezenteren Charakter ist das ligurische Taggiasche-Öl prädestiniert für die Fischküche. Die Sache hat nur einen Haken: Es gibt in Ligurien nur ganz wenige gute Produzenten, wie beispielsweise Paolo Cassini. Sein Spitzenöl ist fast schon zu „toskanisch“ – grandios, intensiv und tiefgrün. Uns hat sein ganz sanft gepresstes Taggiasca „S’ciappau“ noch besser gefallen. Das ist Ligurien, wie es leibt und lebt.
Und wenn Sie heuer im Sommer Fisch servieren, können Sie sich zwischen diesem oder einem istrischen von Belić , zum Beispiel Buža, entscheiden. Oder doch das Arbequina aus Spanien, oder – wenn das Rezept etwas pikanter ist – das Coratina aus Apulien? Der Reiz bei wirklich gutem Olivenöl ist auch das Experimentieren mit den Nuancen. Dazu brauchen Sie ein paar gute Flaschen in ihrer Küche, gerade jetzt im Sommer.
Ihr Willi Klinger
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