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Josef Fritz sieht den Roten Veltliner im Zentrum seines Schaffens. Der Rote Veltliner ist eine uralte Weißweinsorte und mit dem Grünen Veltliner nicht verwandt. Kaum mehr als 200 Hektar gibt es derzeit in Österreich, doch die Tendenz zeigt klar nach oben. Das verdankt die autochthone Rarität nicht zuletzt dem Winzer Josef Fritz, der den Roten Veltliner schon vor drei Jahrzehnten zum Aushängeschild seines Weinguts erklärte und sich seither unermüdlich für die Wagramer Spezialität einsetzt.
Gemeinsam mit seinem Sohn Johannes bewirtschaftet der Zaußenberger Winzer aktuell über acht Hektar Roten Veltliner und keltert daraus sechs verschiedene Weine. In den historischen Lagen am Wagram, die im Untergrund von Löss, Sandstein und Tertiärschotter geprägt sind, gedeiht die anspruchsvolle Sorte, die wahrscheinlich schon mit den Römern nach Österreich kam, hervorragend. Ihre Trauben reifen spät, sie bevorzugt warme Lagen und mit der durch die Klimakrise immer stärker werdenden Hitze und Trockenheit kann sie sehr gut umgehen.
Für Josef und Johannes Fritz ist klar: Der Rote Veltliner ist steinalt, aber genauso zukunftsfit. Das renommierte Weingut Fritz, seit Kurzem biozertifiziert und eines der Österreichischen Traditionsweingüter (ÖTW), verfügt insgesamt über 17 Hektar Rebfläche, die auch Weingärten in den bekannten Ersten Lagen Mordthal, Steinberg und Schlossberg beinhalten. Das Terroir dieser Rieden sorgt für besonders tiefgründige und lagerfähige Weine. Abgesehen vom Roten Veltliner stehen bei Familie Fritz natürlich auch die anderen Wagramer Klassiker im Fokus: Charakterstarker Grüner Veltliner und Riesling mit frischer Frucht und klarem Sortenausdruck. Beispielhaft präsentiert sich der elegante Riesling von der Ried Schafberg, der das kühlere Terroir der kleinen, von einem Wald umgebenen Lage mit großer Präzision widerspiegelt.
Das Traubenmaterial wird dank Handlese bereits im Weingarten selektioniert und im Presshaus wird schonend auf drei Ebenen mit möglichst geringem Druck und ohne Einsatz von Pumpen gearbeitet. Um den frisch-fruchtigen Charakter der Weißweine zu erhalten, wird in Edelstahltanks vergoren. Nach dem ersten Abstich werden sie im optimal temperierten Keller gelagert, der mitten in den Löss gegraben wurde. Leichtere Weiße verweilen bis zur Flaschenfüllung im Edelstahltank, ab der Reservequalität kommen sie in Holzfässer. Zum Weingut gehört auch das Restaurant „Josefs Himmelreich“, wo die Weine gebührliche Begleitung in Form von gutem, ehrlichem Essen erhalten.
Lieber Josef, lieber Johannes, wenn ich an das Weingut Fritz denke, denke ich sofort an den Roten Veltliner. Was bedeutet diese Rebsorte für euch?
Josef Fritz: Roter Veltliner ist für uns der wichtigste Wein im Betrieb! Die klare Entscheidung für diese alte, autochthone Weißweinsorte haben wir bis heute nicht bereut, und dass der Rote Veltliner gerade jetzt auch in vielerlei Hinsicht den Zeitgeist trifft, freut uns natürlich ganz besonders.
Johannes Fritz: Für mich persönlich – auch in Anbetracht meines jungen Alters und der klimatischen Veränderungen – hat der Rote Veltliner sehr große Bedeutung. Mit seiner burgundischen Stilistik und seiner strahligen Säure passt er ideal zu unserer Idee von charktervollen und terroirgeprägten Weinen. Er bringt genau die Struktur am Gaumen mit, die wir suchen.
Am Wagram ist der Klassiker ja eher der Grüne Veltliner. Wie kam es dazu, dass ihr euch auf den Roten Veltliner spezialisiert habt?
Josef: Als Ende der Achtzigerjahre die Entscheidung für den Roten Veltliner fiel, war schon zu erahnen, dass es immer wärmer werden würde, und der Rote Veltliner besitzt mit seiner rötlichen Beerenhaut eine gute Hitze- und Trockenheitstoleranz. Auch sein Aromenspektrum ist beeindruckend und es war ein gewisses Alleinstellungsmerkmal in der Weinlandschaft gegeben. Ich fand es ungeheuer spannend, diese uralte Rebsorte mit neuem Wissen zu vinifizieren und dabei mit keinen festen Vorstellungen in der Weinwelt in Konfl ikt zu kommen, da es noch keine Parameter gab, wie ein Roter Veltliner zu schmecken hätte – ganz im Gegensatz zum Grünen Veltliner.
Warum sagt man vom Roten Veltliner, er sei eine „Diva“ im Weingarten?
Josef: Der Rote Veltliner besitzt eine dünne Beerenhaut und benötigt im Weingarten viel mehr Handarbeit als andere Rebsorten, was besonders aufwendig ist und bedeutet, dass er besonders viel Zuneigung braucht. Kein Weingut kann „auch einen Roten Veltliner machen“ – das funktioniert nicht, die Sorte braucht den ganzen Fokus der Weinbauern, daher betrachten sie viele als Diva.
Worin unterscheiden sich die beiden Ersten Lagen Mordthal und Steinberg? Und wie beschreibt ihr den Unterschied im Geschmack der Weine?
Johannes: Die Ried Mordthal ist eine geologisch sehr heterogene Lage. Im unteren Bereich dominiert der Lössboden, während am oberen Ende Tertiärschotter vorherrscht. Unsere Weingärten liegen im oberen Teil der Lage – das spiegelt sich deutlich im Charakter der Weine wider, sie zeigen sich engmaschig und eher karg, mit einer spürbaren Spannung am Gaumen. Die Ried Steinberg hingegen ist deutlich homogener aufgebaut. Der Boden besteht überwiegend aus kalkreichem Löss, durchzogen von Tertiärschotter und einzelnen Sandstein-Einschlüssen. Durch die exponierte Höhenlage ist der Steinberg sehr ‚windoffen‘ – das hält die Trauben lange gesund und sorgt für eine späte aromatische Reife. Die Weine zeigen sich dadurch von gelbfruchtigen Aromen geprägt, dicht, aber dennoch von einer lebendigen Säure getragen.
Dem Roten Veltliner wird auch großes Reifepotenzial nachge- sagt. Welchen Jahrgang trinkt ihr gerade am liebsten?
Josef: Das Lagerpotenzial von Rotem Veltliner ist tatsächlich enorm und die Komplexität der Weine nimmt im Lauf der Jahre deutlich zu. Derzeit ist der Jahrgang 2009 von der Lage Steinberg mein persönlicher Liebling, aber auch Mordthal 2019 präsentiert sich bereits sehr charakterstark.
Johannes: Ich hingegen finde den kühlen Jahrgang 2010 sehr spannend!
Johannes, du wirst in die Fußstapfen deines Vaters treten und bist bereits in alle Entscheidungen eingebunden. In welchem Bereich stimmt ihr am wenigsten überein? Wo wird am meisten diskutiert?
Johannes: Eine Betriebsübergabe bringt naturgemäß Veränderungen mit sich – und damit auch Diskussionen. Das ist ganz normal und betrifft eigentlich alle Bereiche. Ich sehe das jedoch als etwas sehr Positives. Am häufigsten wird bei uns beim Verkosten der Weine diskutiert. In den Grundzügen haben wir zwar eine ähnliche Vorstellung von der Weinstilistik, dennoch gibt es dabei schmeckbare Unterschiede. Aber das eine muss das andere nicht ausschließen. Ein besonders treffendes Beispiel dafür ist der Wein „Josef vs. Johannes“, unser Vater-Sohn-Projekt, bei dem wir zwei Weine auf sehr unterschiedliche Weise vinifzieren. Dann cuvetieren wir die beiden Fässer. Dieser Rote Veltliner zeigt, dass zwei verschiedene Ideen sich ergänzen können und etwas Großes entstehen kann.
Seit ein paar Jahren habt ihr auch zwei sehr feine Sekte im Sorti- ment. Erzählt uns bitte mehr darüber! Wie entstand die Idee und warum bringt ihr sie „ohne Etikett“ auf den Markt?
Johannes: Den Grundstein für diese beiden Großen Reserven bildet ein Weingarten direkt hinter unserem Weingut. Dort stehen 35 Jahre alte Pinot-Noir-Reben, östlich ausgerichtet auf kalkhaltigem Lössboden –beste Voraussetzungen also, was die Eigenschaften des Terroirs betrifft. Genauso entscheidend war aber auch eine meiner Eigenschaften – nämlich die große Freude am Genuss von gutem Sekt und Champagner. Unsere beiden Sekte tragen keine herkömmlichen Etiketten, das stimmt. Wir wollten einerseits den Fokus auf die Kapsel legen – als kleine Hommage an das traditionelle Degorgieren von Hand, bei dem es zu leicht variierenden Füllständen kam, was historisch oft durch eine besonders lange Kapsel kaschiert wurde. Andererseits wollten wir mit dieser reduzierten Ausstattung bewusst etwas sehr Eigenständiges schaffen – abseits von den oft mit Prunk und Glanz überladenen Schaumweinflaschen.
Gleich neben dem Weingut befindet sich das von Josef gegründete Restaurant Himmelreich. Welche kulinarischen Vorlieben habt ihr und welches Gericht würdet ihr speziell zum Orange Wine Roter Traminer Tertiär T. empfehlen?
Josef: Ich schätze heimischen Fisch und auch Fleisch, das aber nicht die Hauptrolle spielen darf – die sollte vom Gemüse übernommen werden, das Fleisch quasi als Beilage.
Johannes: Das ist für mich gar nicht so leicht zu beantworten – eigentlich esse ich alles gerne, solange es gut zubereitet ist. Wichtig ist mir dabei vor allem eine gewisse Leichtigkeit. Bei der Crossover-Küche und der Küche aus dem asiatischen Raum werden viele verschiedene Aromen kombiniert – von frischen Kräutern bis hin zu sehr würzigen und scharfen Noten. Das wirkt sehr lebendig, abwechslungsreich und bringt viel Geschmack. Genau diese Küche passt perfekt zum Roten Traminer Tertiär, der tolle Frische und viel Struktur mitbringt.
Vielen Dank für das Gespräch!
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